Immunsystem

Immunsystem

Jedes Jahr in der kalten Jahreszeit lesen wir Tipps, wie man möglichst erkältungsfrei durch den Winter kommt. Hier gilt es, möglichst den Kontakt zu Krankheitserregern zu vermeiden. Dabei helfen regelmäßiges Händewaschen, desinfizierende Reinigungen von Gegenständen wie Türklinken, über die man sich infizieren könnte und die mittlerweile jedem bekannte Hustenetikette. Außerdem sollte man sich von sichtbar erkälteten Menschen fern halten. Und dann gibt es Menschen, die sich darum nicht scheren, jede ”Schniefnase“ herzlich umarmen und dennoch so gut wie nie krank werden.

Woran liegt das?
Offensichtlich haben diese ”Ewig-Gesunden“ eine besser funktionierende körpereigene Abwehr gegen Viren und krankmachende Bakterien ? ein besseres Immunsystem.


Wie funktioniert das Immunsystem?
Vereinfacht erklärt geht es im ersten Schritt darum, mögliche Krankheitserreger erst gar nicht in den Körper zu lassen, z.B. Haut, Schleimhäute und unser hochsaures Magenmilieu stellen eine erste Barriere dar. Haben die Eindringlinge dann doch den Weg in den Körper geschafft, werden sie von Fress- und Killerzellen attackiert, die alles bekämpfen, was ”da nicht hingehört“. Neben dieser sog. unspezifischen Abwehr, die uns angeboren ist, haben wir noch die spezifische Abwehr, die in der Lage ist zu lernen, sich Krankheitserreger zu merken und dann Antikörper gegen diese zu bilden. Manche dieser Antikörper bleiben ein Leben lang in unserem Immunsystem, so dass wir einige Krankheiten nur ein einziges Mal im Leben bekommen können.

Immunologen forschen am Immunsystem und entdecken immer mehr Details in diesem hochkomplexen System.


SARS-CoV-2
Aktuell grassiert der SARS-CoV-2, genannt Coronavirus und neben allen zweifelsohne sinnvollen Schutzmaßnahmen wie Handhygiene, Hustenetikette, Abstand und vielem mehr, vermisst man Tipps der Virologen, Infektologen, Epidemologen und Immunologen, wie wir unser körpereigene Abwehr stärken können. Das Problem…

Zum einen ist dieses Virus bzw. diese Mutation neu, unser Immunsystem kann dieses Virus noch nicht kennen und daher keine spezifische Antwort parat haben. Zum anderen ist völlig unbekannt, ab welcher Virenkonzentration sich eine Person mit starkem Immunsystem infiziert und ab wann eine Person mit schwacher Abwehr erkrankt und ob es hier überhaupt einen Unterschied gibt.

Klar erkennbar ist aber, dass es bei Infizierten große Unterschiede gibt, wie heftig die von SARS-CoV-2 ausgelöste Infektion, Covid-19, verläuft. Manche merken fast gar nicht, dass sie überhaupt erkrankt sind, andere müssen intensivmedizinisch behandelt werden und sterben sogar daran.


Was kannst du für dein Immunsystem tun?
Die Uniklinik in Aachen hat erste Zahlen ausgewertet, die die Beobachtungen der Medizin bestätigen. Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes II scheinen einen schweren Verlauf der Krankheit zu begünstigen oder drücken wir es anders aus: schlanke, sportliche Menschen haben eine deutlich höhere Chance auf einen milden Krankheitsverlauf.

Auch wenn die Rolle des Immunsystems bei Covid-19 noch nicht wissenschaftlich geklärt ist. Es lohnt sich immer, in sich selbst, einen guten Gesundheitszustand und ein gutes Immunsystem zu investieren.

Das Immunsystem benötigt zum Funktionieren Nährstoffe wie Proteine, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. Schaue, dass du auch in diesen Zeiten, immer Frisches auf dem Teller hast. Viel Gemüse und Obst- abwechslungsreich und bunt.

Achte auf ausreichenden und guten Schlaf. Gerade ehrgeizige Menschen empfinden Schlaf als lästiges Übel. Das Schlafbedürfnis kann individuell sehr unterschiedlich sein, aber die meisten Menschen bewegen sich einem Fenster von 7-9 Stunden Nachtschlaf, den sie brauchen, um fit, gesund, leistungs-, aber auch widerstandsfähig zu sein.

Der vielleicht größte Räuber unserer Abwehrkräfte ist Stress. Ob Zeitdruck, Leistungsdruck oder Zukunftsängste, Stress nagt am Immunsystem. Schaffe dir so gut es geht Ausgleich - was auch immer dir hilft: Auspowern beim Sport, Fahrradfahren im Freien oder einen langen Spaziergang.

Und da wären wir beim Sport. Dieser gleicht nicht nur Stress aus, er wirkt auch direkt aufs Immunsystem. Schon gewusst? Unsere Muskeln sind nicht nur ein ”Erfolgsorgan“, das am Knochen zieht, um ihn zu bewegen. Unsere Muskeln sind auch Drüsen, und immer wenn die Muskeln arbeiten, dann produzieren sie Muskelbotenstoffe, sogenannte Myokine, die die verschiedensten Funktionen im Körper haben. Einige sind wie ein Turbo für unser Immunsystem. Also trainiere unbedingt - auch ohne dein Fitnessclub - bei dir zuhause. Es lohnt sich bestimmt.